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Von der Geselligkeit des Argusbläulings

Ihr wisst, was für ein Tier der Argusbläuling ist? - Ja, es handelt sich um einen Schmetterling.

Und wie er zu seinem Namen kam? Sein Vorname „Argus“ hat mit dem Riesen aus der griechischen Göttersage zu tun – aber nicht wegen der Größe, unser Bläuling ist mit 2 cm Spannweite eher ein Zwerg unter den Schmetterlingen, - sondern wegen der Augenzeichnung auf der Flügel-Unterseite.
Der Riese aus der Sage hatte hundert Augen, mit denen er über die Göttin Io wachen sollte, aber das ist eine andere Geschichte.

Der Nachname „Bläuling“ rührt daher, dass bei vielen Arten dieser Schmetterlingsgruppe die Männchen eine blaue Flügel-Oberseite besitzen.

Im Wasenmoos kann der Falter oft auf dem mit Heidekräutern bestandenen Hochmoor nahe der Schautafel 5 beobachtet werden. Der Zeitpunkt des Auftretens schwankt von Jahr zu Jahr mit einer Häufung Mitte Juni bis Mitte Juli. Wenn man hier einen Falter entdeckt, so merkt man bald, dass es viele sind, die da umherflattern. Es wird berichtet, dass sich die Tiere am Abend zu Übernachtungs-gesellschaften sammeln und dann auf engem Raum kopfabwärts im Pflanzenwuchs sitzen.

In den 2 Wochen, die den Bläulingen als Falter zur Verfügung stehen, saugen sie den Blütennektar verschiedener Heidekräuter, und irgendwann findet auch die Paarung statt.

Die Weibchen legen dann kleine weiße Eier einzeln an den Blüten dieser Pflanzen ab. Die daraus schlüpfenden Raupen können sich auf der sonnigen Fläche mit den niedrigen Pflanzen besonders gut entwickeln.

Auch den Raupen kann man eine gewisse Geselligkeit nicht absprechen. Das bezieht sich allerdings nicht darauf, dass sie in größeren Gruppen auf ihren Nahrungspflanzen (sie fressen die Blätter von Heidekräutern) anzutreffen wären, sondern darauf, dass sie sich von anderen Tieren, nämlich von Ameisen begleiten lassen.

Während Ameisen normalerweise Schmetterlingsraupen fressen, beschützen sie die Raupen des Argusbläulings vor feindlichen Insekten und Spinnen. Das funktioniert deshalb, weil die Raupen einen zuckerhaltigen Saft absondern, der für die Ameisen einen begehrten Leckerbissen darstellt. Der Schutz durch die Ameisen geht noch weiter: Wenn sich die Raupen zur Puppe wandeln, werden sie in das Ameisennest gebracht. Dort ist ein sicherer Ort für den Schlupf des Falters. 

Hoffen wir, dass das Moor so geschützt und gepflegt wird, dass wir den Argusbläuling jedes Jahr aufs Neue hier antreffen können.

 

Die Bilder von Ei, Raupe, Puppe und Männchen Oberseite sind - mit freundlicher Genehmigung - der Homepage des Bundes NRW Naturschutzstiftung entnommen.
http://bund-nrw-naturschutzstiftung.de (Projekte - Schmetterling des Jahres - 2008) 

 

 

Männchen Flügel-Unterseite
Männchen Flügel-Oberseite Bild: Martin Albrecht
Die Paarung
Das Ei. Bild: Bernd Schulze
Die Raupe. Bild: Dietrich Sommerfeld
Die Puppe. Bild: Michael Ochse