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Entstehung der Hochmoore

Die Vegetationsdecke wachsender Hochmoore wird von Torfmoosarten (Sphagnum sp.) gebildet, welche dichte Polster ausbilden und für die Ausbildung von Torf verantwortlich sind. Ihr Sproß wächst oben ständig weiter, während er 10 bis 15 cm unterhalb der Vegetationszone abstirbt. Da die Torfmoose keine Wurzeln besitzen, können sie über spezielle Zellen (Hyalinzellen) das 30fache ihres Trockengewichtes an Wasser (Regenwasser) speichern. Deshalb ist immer der ganze Torfmoospolster mit Wasser vollgesogen und die Zersetzung der unteren Schichten erfolgt unter Luftabschluß nur langsam und unvollständig. Daher werden die abgestorbenen Torfmoose nicht vollständig zu Humus, sondern nur unvollständig zu Torf abgebaut. Nur wenige, ganz speziell angepasste Hochmoorpflanzen können in diesen Polstern aus Torfmoosen gedeihen, denn die Torfmoose geben Säuren ab und schaffen sich somit ihr eigenes spezielles Ökosystem.

Die Bewohner des Hochmoores in Ellmau

Sonnentau

Der Sonnentau mag sonnige und nasse Standorte mit sehr wenigen Nährstoffen. Ein saurer Boden macht ihm nichts aus.

Kein Wunder, dass er sich im Hochmoor Ellmau pudelwohl fühlt.

An seinen Fangblättern hat er viele kleine rötliche Tentakeln, die bewegt werden können – fast wie ein Tintenfisch! Diese scheiden eine klebrige Flüssigkeit aus, an der die Tiere haften bleiben.

Daraufhin wird das Opfer von dem umliegenden Fangarmen regelrecht umschlungen. Meistens werden auf diese Weise kleine Insekten wie Mücken oder Fliegen gefangen. Die kleinen Tierchen benötigt der Sonnentau als wichtige Stickstoffquelle. Erst dadurch wird es ihm möglich den widrigen Lebensbedingungen im Moor zu trotzen.

Baumschicht

Die Baumschicht des Moorkomplexes Biedringer Platte wird vor allem von der Kiefer (Pinus sylvestris) und der Fichte (Picea abies) dominiert. Im Deckenmoor finden sich weiters ein großer Latschenbestand (Pinus mugo), welcher mit verschiedenen Zwergstraucharten von Besenheide (Calluna vulgaris), Moosbeere (Vaccinium myrtillus), sowie der Preiselbeere (Vaccinium vitis-idaea) durchsetzt ist. Die Pflanzengesellschaft der Kermimoore wird durch eine Ledo-Sphagnetum fusci - Gesellschaft gekennzeichnet. Bei dieser Pflanzengesellschaft ist das Torfmoos Sphagnum fuscum die dominierende moorbildende Art neben den höheren Pflanzen des Wollscheidegrases (Eriophorum vaginatum), der Rosmarienheide (Andromeda polifolia), der Sumpfporst (Ledum palustre), sowie anderer Gräser- und Zwergstraucharten. Diese säureliebenden Pflanzen sind charakteristisch für diese speziellen Ökosysteme, in welchem aufgrund des sauren pH-Milieus und der geringen Nährstoffkonzentration nur besonders angepasste Spezialisten überleben können.

Weitere Bewohner

Das Beutespektrum von nicht flugfähigen Insekten wird durch die unwirtlichen Bedingungen beschränkt, da nur Spezialisten unter diesen extremen Standorten leben und sich fortpflanzen können. Auch die ein Kalkgehäuse produzierenden Schnecken, Muscheln und Kleinkrebse fehlen völlig, da das saure Milieu keine Karbonatanreicherung zulässt. Diese hohen Säurewerte, die freien Huminsäuren, der Nährstoffarmut, die ständige Wassersättigung sowie die starken Temperaturschwankungen in diesem Lebensraum meiden die meisten höheren Tierarten. So findet man in Hochmoor weder Fische noch Amphibien oder Wasservögel. Die einzig große Artenfülle bildet die Klasse der Arachnida mit vielen verschiedenen Spezies von Wolfs – und Jagdspinnen.

Kolke und Bülten
Parallel zum Hang abwechselnde Kolke und Bülten
Torfkugel freischwimmend
Freischwimmende Torfkugel im Moorkolken
Drosera rotundifolia
Drosera rotundifolia
Geschnaitelter Pinus mugo
Großer Latschenbestand (Pinus mugo)
Sonnentau