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Exkursion „Das Mäander-Hochmoor im Heutal bei Unken“

Frühjahrserwachen im Moor

 

 

Am Sonntag, den 22. Mai 2016 trafen sich 34 an der Artenvielfalt Interessierte am Eingang zur Hochfläche des Unkener Heutales, um in der idyllischen Landschaft die Besonderheiten des Mäander-Hochmoores kennen zu lernen sowie die Wasserfälle des Fischbaches und den Staubfall zu erwandern.

Die „Talbrücke“ mit dem anstehenden Roten Lias-Kalk war eine geeignete Stelle für eine kurze geologische Einleitung. Die bunt gemischte Gruppe - Tiroler, Salzburger, Urlauber, jung wie alt - erreichte nach wenigen Gehminuten das Südende des Geschützten Landschaftsteiles. Hier gab es ein Naturphänomen zu bestaunen: Der zuvor stark mäandrierende Moosbach verschwindet in zwei dolinenartigen Trichtern. An unserem sonnigen Tag war der Abfluss gesichert, bei stärkeren Regenfällen bildet sich jedoch kurzfristig ein See, der auch die angrenzenden Moorflächen überflutet.

Das Interesse wurde nun auf die Frühjahrsvegetation gerichtet: zunächst in den unbestockten Niedermoor-, Hochmoor- und Streuwiesen-Flächen, dann im Latschen-Hochmoor und im Moor-Randwald. In voller Blüte zeigten sich besonders: Rosmarin-Heide, Berg-Hahnenfuß, Eisenhutblättriger Hahnenfuß, Frühlings-Enzian und Stängelloser Kalk-Enzian oder auch die Mehlprimel.

Die Föhnbrise ließ trotz der hohen Temperaturen keinen stärkeren Insektenflug zu. Aurorafalter, Zitronenfalter, Grünader-Weißling, Perlmuttfalter und ein paar Bläulinge ließen sich dennoch beobachten.

Aus der Vogelwelt sei ein Beispiel herausgegriffen: Am Fischbachfall war ein Pärchen der Wasseramsel mit der Brut beschäftigt, das Nest befand sich im Schutz des Wasservorhanges.

Die Wanderung führte nun zu weiteren Gefällstufen des Fischbaches und schließlich zum Naturdenkmal des Staubfalles an der Österreichisch-bayrischen Grenze. War das Auge zunächst von den Schauspielen des Wassers gefangen, so nahm es aber auch die den Weg begleitenden Pflanzen wie Felsen-Birne, Alpen-Heckenrose, Alpen-Fettkraut mit seinen weißen Blüten und viele andere wahr.

Als „Schmankerl“ für den Rückweg gab es noch die „Enzianwiese“ an der Heutaler Straße zu bewundern. Ihr Fortbestand wird durch den Düngeverzicht des Bauern ermöglicht. Auf kleinem Raum drängen sich hier Pflanzen wie Stängelloser Kalk-Enzian, Mehlprimel, Knabenkraut, Bach-Nelkenwurz oder Herbstzeitlose, Das Gewöhnliche Fettkraut, das im Moor erst seine Blattrosetten zeigte, mischte hier schon das Violett seiner Blüten zu dem dominanten Blau des Enzians.

 

 

 

Die Exkursionsteilnehmer am Eingang zum Heutal
Mäander-Hochmoor im Heutal, Bild Feri Robl
Botanisieren im Hochmoor südlich des Geschützten Landschaftsteils